Laktoseintoleranz

Laktoseintoleranz (bzw. Lactoseintoleranz) ist der medizinische Fachbegriff für eine Milchzuckerunverträglichkeit (Laktoseunverträglichkeit). Manchmal verwenden Mediziner auch den Begriff Laktosemalabsorption – bei einer Laktoseunverträglichkeit ist die Aufnahme (Absorption) von Milchzucker (=Laktose) ins Blut gestört.

Gelangt Laktose über die Ernährung in den Darm, ist ein Enzym notwendig, das den Milchzucker in seine Bestandteile aufspaltet, damit diese über die Darmschleimhaut in die Blutbahn gelangen können. Dieses Enzym heißt Laktase, es wird in der Schleimhaut gebildet, die den Dünndarm auskleidet.

Eine Laktoseintoleranz tritt auf, wenn der Körper keine oder nicht ausreichend Laktase bildet. Fehlt die Laktase, kann der Dünndarm den Milchzucker nicht verwerten – die Laktose gelangt in den Dickdarm. Dort vergärt die Darmflora (Darmbakterien) sie unter anderem zu kurzkettigen Fettsäuren und Gasen (z.B. Wasserstoff, Kohlendioxid). Dies führt zu den typischen Symptomen einer Laktoseintoleranz, unter anderem:

Eine Laktoseintoleranz kann durch eine erbliche Veranlagung bedingt sein: Erwachsene bilden in der Regel weniger Laktase als Kinder – dies ist genetisch vorprogrammiert und normal. Bei einigen Erwachsenen reduziert der Körper die Laktase-Produktion so weit, dass eine Laktoseintoleranz auftritt. Mediziner sprechen hier von einem primären Laktase-Mangel. Bei Kindern ist eine Laktoseintoleranz sehr selten – in diesem Fall liegt ein Gendefekt vor, der zu einem angeborenen Laktase-Mangel führt.

Auch eine vorübergehende Laktoseintoleranz ist möglich. Darmprobleme, bei denen die Dünndarmschleimhaut geschädigt ist, verursachen häufig eine zeitlich begrenzte Laktoseintoleranz, weil die Laktase-produzierenden Zellen absterben. Ärzte bezeichnen dies als sekundären Laktase-Mangel. Wird die zugrunde liegende Erkrankung behandelt und erholt sich der Dünndarm wieder, steigt auch die Laktase-Produktion wieder und der Körper kann den Milchzucker wieder aufnehmen.

Darmprobleme, bei denen häufig gleichzeitig eine anhaltende oder vorübergehende Laktoseintoleranz auftritt, sind unter anderem:

Eine Laktoseintoleranz kommt häufig vor: In Deutschland sind etwa 15 Prozent der Bevölkerung betroffen. In Asien haben sogar mehr als 95 Prozent der Erwachsenen eine Laktoseintoleranz. Die Laktoseunverträglichkeit ist nicht gefährlich. Durch eine laktosearme Ernährung können Betroffene Beschwerden vorbeugen. Auch Laktase-Tabletten können eine Hilfe sein.