Allergien sind auf dem Vormarsch − immer mehr Menschen reagieren auf einen oder mehrere Stoffe überempfindlich. Von einer Allergie spricht man, wenn das körpereigene Abwehrsystem (Immunsystem) eigentlich harmlose Verbindungen (Eiweiße, Kohlenhydrate oder daraus zusammengesetzte Moleküle) bekämpft. Als eine Art der Allergien stehen auch Lebensmittelallergien zunehmend im Fokus der Aufmerksamkeit.
Häufig werden Lebensmittelallergien jedoch mit Unverträglichkeiten bzw. Lebensmittelintoleranzen verwechselt. An einer Lebensmittelunverträglichkeit, zum Beispiel einer Laktoseintoleranz oder Fructoseintoleranz, ist jedoch das Immunsystem nicht beteiligt. Stattdessen sind Mechanismen im Stoffwechsel bei einer Intoleranz bzw. Unverträglichkeit gestört. Bei einer Laktoseintoleranz ist zum Beispiel das Enzym Laktase, das den Milchzucker im Dünndarm aufspaltet, nicht oder nicht ausreichend vorhanden.
Die 14 häufigsten Auslöser von Lebensmittelallergien und Unverträglichkeiten müssen im Zutatenverzeichnis von Lebensmitteln angegeben werden. Welche das genau sind, regelt die Lebensmittel-Informationsverordnung (LMIV), die auf einer EU-Verordnung basiert.
Das sind die 14 häufigsten Auslöser von Lebensmittelallergien und Lebensmittelunverträglichkeiten, die laut LMIV gekennzeichnet werden müssen:
glutenhaltiges Getreide, namentlich zu nennen: Weizen, Roggen, Gerste, Hafer
Schwefeldioxid und Sulfite (ab 10 mg pro g oder l)
Lupinen
Weichtiere
Welche Allergene am häufigsten Lebensmittelallergien hervorrufen, ändert sich mit dem Alter. Säuglingen und Kindern reagieren besonders häufig auf diese Lebensmittel allergisch:
Kuhmilch
Soja
Hühnerei
Weizen
Erdnüsse
Haselnüsse
Die bei Kindern verbreiteten Kuhmilch- und Hühnereiallergien wachsen sich mit zunehmendem Alter oftmals aus. Im Vergleich dazu spielen bei Jugendlichen und Erwachsenen diese Nahrungsmittelallergien die Hauptrolle:
(rohes) Gemüse und Obst, z.B. Pfirsich, Sellerie, Apfel − häufig in Kombination mit einer Pollenallergie („Kreuzallergie“)
Nüsse
Fisch
Krebs- und Weichtiere
Wie äußern sich Lebensmittelallergien?
Juckreiz ist eines der vielfältigen Symptome, die Lebensmittelallergien hervorrufen können
Lebensmittelallergien können sich nach Verzehr des problematischen
Nahrungsmittels durch viele verschiedene Symptome bemerkbar machen. Dazu gehören:
weitere Reaktionen an Haut und Schleimhäuten, z.B. Quaddeln, Nesselfieber, Rötungen, Juckreiz
asthmatische Beschwerden, z.B. Husten, Atemnot
Die schwerste Form der allergischen Reaktion ist die Anaphylaxie (anaphylaktischer Schock, allergischer Schock), ein lebensbedrohlicher Kreislaufzusammenbruch.
Lebensmittelallergien − und jetzt?
Wurden Lebensmittelallergien von einem Allergologen festgestellt, hilft nur eines: konsequentes Weglassen! Die meisten Lebensmittel verursachen erst ab einer gewissen Menge Symptome. Besonders vorsichtig müssen jedoch Erdnuss-Allergiker sein. Bei einer Erdnuss-Allergie reichen mitunter bereits Mengen im Mikrogramm-Bereich aus, um eine lebensbedrohliche allergische Reaktion auszulösen. Wichtig ist, trotz Lebensmittelallergien auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung zu achten, um Mangelzuständen vorzubeugen. Dies ist vor allem dann wichtig, wenn mehrere Nahrungsmittel und Hauptnahrungsmittel wie Milch oder Getreide gemieden werden müssen.
Einige allgemeine Tipps bei Lebensmittelallergien können den Alltag erleichtern:
Eine fachkundige Ernährungsberatung kann helfen, sich trotz Lebensmittelallergien gesund zu ernähren.
Ein Ernährungstagebuch ist sinnvoll, um weiteren Allergieauslösern auf die Spur zu kommen.
Manche Allergene können Sie durch die Verarbeitung „entschärfen“. Dies gilt vor allem für Nahrungsmittelallergien auf Obst. Erhitzen, Zerkleinern oder Säuern setzt den Allergenen zu und macht z.B. Äpfel für Allergiker verträglicher.
Bei tierischen Nahrungsmittelallergenen wie Fisch, Eiern oder Milch sowie bei Nüssen, Sellerie oder Erdnüssen hilft das Erhitzen dagegen nicht − hier ist konsequentes Meiden notwendig.
Quellen Allergene. Online-Informationen der Deutschen Haut- und Allergiehilfe (Abruf: 10/2016) Allergenkennzeichnung ist Pflicht. Online-Information des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (Stand: 12.12.2014) Erdnuss-Allergie. Online-Informationen des Deutschen Allergie- und Asthmabundes (Abruf: 10/2016) Lebensmittelallergie. Online-Informationen des Deutschen Allergie- und Asthmabundes (Abruf: 10/2016)
Autor: reizdarm.net-Redaktion Letzte Aktualisierung: 28.10.2016
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