Darmkrebs (Kolon- und Rektumkarzinom)

Darmkrebs – schematische Darstellung

Was ist Darmkrebs?

Darmkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland – etwa jede achte Krebserkrankung betrifft den Darm. Bei Frauen handelt es sich derzeit nach Brustkrebs um die zweithäufigste Krebsart, bei Männern steht Darmkrebs an der dritten Stelle hinter Prostata- und Lungenkrebs. Betroffen sind vor allem ältere Menschen – vor dem 55. Lebensjahr ist Darmkrebs eher selten. Eine Krebserkrankung vor dem 45. Lebensjahr kann dagegen ein Hinweis darauf sein, dass der Darmkrebs erblich bedingt ist.

Darmkrebs betrifft nicht alle Abschnitte des Darms gleichermaßen: Am häufigsten entsteht er in den letzten etwa 30 bis 40 Zentimetern vor dem Darmausgang, im Dickdarm (Kolon) und im Mastdarm (Rektum). Mediziner bezeichnen diese Formen auch als kolorektales Karzinom. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird Darmkrebs dagegen häufig mit Dickdarmkrebs (med.: Kolonkarzinom) gleichgesetzt.

Darmkrebs entwickelt sich oft im Enddarm. Enddarmkrebs macht etwa ein Drittel aller Darmkrebserkrankungen aus. Der Enddarm gliedert sich in den Mastdarm und den Analkanal. In vielen Fällen befinden sich Darmtumoren im Mastdarm (Mastdarmkrebs, Rektumkarzinom).

Das Analkarzinom macht nur einen kleinen Teil der Darmkrebs-Fälle aus – etwa 2 von 100 Menschen mit Darmkrebs haben ein Analkarzinom. Auch Darmkrebs im Dünndarm ist relativ selten, obwohl es sich um den längsten Darmabschnitt handelt.

Was ist Krebs?

Krebs ist der Überbegriff für bösartige (med.: maligne) Neubildungen. Eine Gewebeneubildung bezeichnen Mediziner als Tumor. Doch nicht jeder Tumor im Darm ist bösartig und damit Darmkrebs. Es gibt eine Reihe von gutartigen Tumoren, zum Beispiel Darmpolypen. Einige dieser gutartigen Neubildungen können sich jedoch zu bösartigen entwickeln („entarten“). Bestimmte Formen von Darmpolypen gelten deshalb als Vorstufe von Darmkrebs.

Krebszellen sind so verändert, dass sie sich besonders schnell teilen. Dadurch können sie über die Organgrenzen hinauswachsen – in benachbarte Gewebe und Organe. Darüber hinaus können Krebszellen über das Blut oder die Lymphe in andere Körperregionen gelangen und dort Tochtergeschwulste (Metastasen) bilden.

Wie entsteht Darmkrebs?

Krebszellen sind Körperzellen, die sich ungehemmt teilen und wachsen. Normalerweise reguliert der Körper das Zellwachstum streng. Krebszellen haben es geschafft, sich dieser Kontrolle zu entziehen. Sie wachsen in das umliegende Gewebe ein und zerstören dieses nach und nach. Was die Schädigungen verursacht, die eine Zelle entarten lassen, ist unterschiedlich. In vielen Fällen ist es einfach Zufall: Bei der Zellteilung wird das Erbgut (die Gene) der Zelle kopiert. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, dass sich dabei Fehler einschleichen. Die Gene der neuen Zelle sind dann verändert (mutiert). Die Zelle kann zu einer Krebszelle werden, wenn es dem Körper nicht gelingt, sie unschädlich zu machen. Entartet eine Darmzelle, ist Darmkrebs die Folge.

Bei einem Karzinom wie einem Rektumkarzinom oder einem Kolonkarzinom sind es Schleimhautzellen, die zu Krebszellen entarten. Seltenere Formen von Darmkrebs sind:

  • Sarkome aus entartetem Muskel- und Bindegewebe
  • Lymphome aus verändertem Lymphgewebe
  • Karzinoide, die aus mutierten hormonbildenden Zellen entstehen

Darmkrebs-Ursachen und Risikofaktoren

Die genauen Darmkrebs-Ursachen lassen sich beim einzelnen Betroffenen in der Regel nicht im Nachhinein benennen. Klar ist jedoch, dass Veränderungen (Mutationen) im Erbgut der Zelle dazu führen, dass sie sich zu einer Krebszelle entwickelt. Krebsexperten gehen davon aus, dass Darmkrebs durch das Zusammenwirken verschiedener Ursachen und Einflussfaktoren entsteht.

Lebensstil wichtiger Risikofaktor für Darmkrebs

Rindersteak medium – rotes Fleisch als Darmkrebs-Risikofaktor
Der regelmäßige Verzehr von rotem Fleisch und daraus hergestellten Wurstwaren gehört zu den Darmkrebs-Risikofaktoren

Bei Darmkrebs sind einige Risikofaktoren bekannt, die fördern können, dass Darmzellen entarten. Der Lebensstil spielt eine entscheidende Rolle. Die beiden wichtigsten Einflussfaktoren sind Tabakkonsum und Übergewicht.

Weitere Darmkrebs-Risikofaktoren sind:

  • Bewegungsmangel
  • ballaststoffarme Ernährung
  • regelmäßiger Alkoholkonsum
  • regelmäßiger Verzehr von rotem Fleisch bzw. daraus hergestellten Wurstwaren

Personen mit engeren Verwandten (z.B. Eltern, Geschwister, Tanten, Onkel), die an Darmkrebs erkrankt sind oder waren, haben ebenfalls ein erhöhtes Darmkrebs-Risiko. Dabei spielt zum einen der Lebensstil eine wichtige Rolle. Darmkrebs kann jedoch auch erblich (genetisch) bedingt sein. Einige seltene genetisch verursachte Krankheiten sind mit einer hohen Erkrankungswahrscheinlichkeit für Darmkrebs verbunden. Ist der Darmkrebs erblich bedingt, tritt er häufig bereits in jüngeren Jahren auf. Darüber hinaus sind vorangegangene andere Krebserkrankungen bei Darmkrebs Risikofaktoren.

Darmkrebs kommt mit zunehmendem Alter häufiger vor: Frauen erkranken durchschnittlich mit 75 Jahren, betroffene Männer sind im Durchschnitt 72 Jahre. Bei nur etwa 10 Prozent tritt Darmkrebs vor dem 55. Lebensjahr auf. Dies zeigt, dass bei Darmkrebs das Alter einen wichtigen Risikofaktor darstellt. Das liegt unter anderem daran, dass Darmkrebs sich in aller Regel langsam entwickelt. In den meisten Fällen entwickelt er sich aus gutartigen Vorstufen wie Darmpolypen, die irgendwann entarten. Deshalb ist es wichtig, auch diese vermeintlich harmlosen Schleimhautveränderungen entfernen zu lassen.

Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2 („Altersdiabetes“) haben ein deutlich höheres Risiko als Nicht-Diabetiker, Darmkrebs zu entwickeln. Die Ursachen dafür sehen Experten in den typischen Veränderungen im Hormonhaushalt, die zu Beginn einer Diabetes-Erkrankung auftreten. Bei einem Diabetes mellitus Typ 2 reagieren die Körperzellen nicht ausreichend auf das Hormon Insulin. Dieses ist dafür verantwortlich, dass Zucker aus dem Blut in die Zellen gelangt. Deshalb produziert die Bauchspeicheldrüse vermehrt Insulin, um das Signal auf die Körperzellen zu verstärken. Dadurch ist der Insulinspiegel im Blut sehr hoch. Insulin fördert gleichzeitig die Vermehrung und das Wachstum von Zellen und damit auch die Entwicklung von Darmkrebs.

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Darüber hinaus sind chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn Darmkrebs-Risikofaktoren. Vor allem bei einer Colitis ulcerosa, einer chronischen Dickdarmentzündung, ist der Zusammenhang mit Darmkrebs gut belegt. Bei Menschen mit einem Reizdarm ist die Wahrscheinlichkeit, an Darmkrebs zu erkranken, dagegen nicht erhöht. Zur Behandlung eines Reizdarmsyndroms gibt es eine spezielle Therapie mit einem einzigartigen Bifidobakterienstamm (nur in Kijimea Reizdarm PRO). Eine große klinische Studie ergab, dass dieser Reizdarm-Symptome signifikant lindern kann.

Für alle Risikogruppen ist es besonders wichtig, regelmäßig die angebotenen Untersuchungen zur Krebsvorsorge zu nutzen. Krebsexperten gehen davon aus, dass sich die Zahl der Darmkrebs-Fälle deutlich senken ließe, wenn mehr Menschen auf einen gesunden Lebensstil achten und die angebotenen Vorsorgeuntersuchungen besser in Anspruch genommen würden. Dennoch können auch Menschen, die sich gesund ernähren und auf ausreichend Bewegung achten, an Darmkrebs erkranken.

Darmkrebs-Symptome sind unspezifisch

Darmkrebs ruft oft lange keinerlei Symptome hervor. Zu Beginn sind mögliche Darmkrebs-Anzeichen sehr untypisch – sie können auf eine Vielzahl von Erkrankungen und Darmprobleme hinweisen. Typische Darmkrebs-Symptome, die eindeutig auf eine Krebserkrankung schließen lassen, gibt es nicht.

Mögliche Darmkrebs-Symptome, die als erste Warnzeichen angesehen werden sollten, sind unter anderem:

  • Bauchschmerzen und Bauchkrämpfe
  • Schmerzen beim Stuhlgang
  • wiederholt starker Stuhldrang, ohne dass anschließend eine Stuhlentleerung möglich ist
  • veränderte Stuhlgewohnheiten, z.B. häufiger Stuhldrang, Verstopfung oder Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfung
  • verändertes Aussehen des Stuhls, z.B. Blut im Stuhl, schleimiger Stuhl, dünn geformter Stuhl (entsteht bei einer Darmstenose – also wenn der Darm durch den Tumor verengt ist)
  • weitere Verdauungsbeschwerden (Dyspepsie), z.B. Blähungen, ein Blähbauch, laute Darmgeräusche, Völlegefühl, Übelkeit
  • vergrößerte Lymphknoten im Bauchbereich

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Diese ersten Darmkrebs-Anzeichen sind sehr unspezifisch. Bauchschmerzen und Bauchkrämpfe sowie Verstopfung, Durchfall (gleichzeitig oder im Wechsel) und weitere Verdauungsbeschwerden treten zum Beispiel auch oft bei einem Reizdarm auf. Das Reizdarmsyndrom tritt deutlich häufiger auf als Darmkrebs. Die Beschwerden bei einem Reizdarm sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden – insbesondere, wenn sie länger andauern. Eine wirksame Therapie mit einem weltweit einzigartigen Bifidobakterienstamm (nur in Kijimea Reizdarm PRO) kann Reizdarm-Symptome signifikant lindern.

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Weitere Symptome, die bei Darmkrebs, aber auch bei anderen Erkrankungen auftreten können, sind zum Beispiel:

  • verminderte Leistungsfähigkeit
  • nächtliches Schwitzen
  • Fieber

Darmkrebs-Symptome, die auf eine fortgeschrittene Erkrankung hindeuten können, sind unter anderem:

  • Blutarmut (Anämie), wenn der Darmtumor regelmäßig blutet
  • Blässe
  • Müdigkeit
  • unbeabsichtigte Gewichtsabnahme
  • Verhärtungen im Bauch bei einem großen Darmtumor
  • Darmverschluss

Hat der Darmkrebs bereits Tochtergeschwulste (Metastasen) in anderen Organen gebildet, sind weitere Beschwerden möglich. Metastasen können im Bauchraum rund um den betroffenen Darmabschnitt vorkommen, aber auch in weiter entfernten Organen. Das Kolonkarzinom und das Rektumkarzinom als häufigste Darmkrebs-Formen streuen vor allem in die Leber und die Lunge.

Darmkrebs-Symptome bei Lebermetastasen:

  • Appetitlosigkeit
  • Übelkeit und andere Verdauungsprobleme
  • Schmerzen im rechten Oberbauch
  • Wassereinlagerungen (Ödeme) im Gewebe
  • Wassereinlagerungen im Bauchraum (Bauchwassersucht, med.: Aszites)
  • Juckreiz
  • Blutgerinnungsstörungen
  • Gelbfärbung der Augen und der Haut (Gelbsucht)
  • braune Verfärbung des Urins
  • gestörte Fettverdauung
  • Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen
  • Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma (Leberkoma) durch eine Störung der Entgiftungsfunktion der Leber

Darmkrebs-Symptome bei Lungenmetastasen:

  • Husten, teils mit blutigem Auswurf
  • Bronchitis
  • Schmerzen in der Brust
  • Atemnot

Selbst wenn bereits Tochtergeschwulste vorhanden sind, treten jedoch nicht unbedingt Darmkrebs-Anzeichen auf.

Diagnose Darmkrebs – Darmspiegelung am zuverlässigsten

Besteht der Verdacht, dass ein Tumor im Darm vorhanden ist, geht es darum herauszufinden,…

  • …wo dieser genau sitzt.
  • …ob er gut- oder bösartig ist.
  • …wie weit die Erkrankung bereits fortgeschritten ist, falls es sich um Darmkrebs handelt.

Bis die Diagnose bei Darmkrebs gestellt werden kann, sind verschiedene Untersuchungen nötig. Dies nimmt oft einige Zeit in Anspruch, den einen einfachen „Darmkrebs-Test“, der alle Fragen klärt, gibt es nicht.

Bei anhaltenden Verdauungsbeschwerden suchen viele Menschen zunächst ihren Hausarzt auf. Frauen gehen mit anhaltenden Unterbauchbeschwerden häufig auch zum Frauenarzt (Gynäkologen). Hier finden oft die ersten Schritte statt, mit denen Darmkrebs festgestellt wird. An erster Stelle steht ein Gespräch, in dem der Arzt die Krankengeschichte (Anamnese) erhebt. Dazu stellt er verschiedene Fragen, zum Beispiel:

  • Welche Beschwerden haben Sie, z.B. veränderte Stuhlgewohnheiten, Bauchkrämpfe, Blut im Stuhl?
  • Seit wann treten die Symptome bereits auf?
  • Wie sieht Ihre Ernährung aus? Essen Sie häufig Fleisch?
  • Leiden Sie unter einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung?
  • Wurde bei Ihnen schon einmal ein Darmpolyp entdeckt?
  • Haben Sie Verwandte, die an Darmkrebs (z.B. Rektumkarzinom, Analkarzinom, Kolonkarzinom) erkrankt sind oder waren?

Anschließend untersucht der Arzt den Betroffenen. Dazu sieht er sich den Bauch an und achtet auf Veränderungen – sieht er zum Beispiel aufgebläht aus? Anschließend hört, tastet und klopft der Arzt den Bauch ab. Besteht der Verdacht, dass es sich um ein Analkarzinom oder ein Rektumkarzinom handelt, tastet der Arzt außerdem den Darm mit dem Finger aus (digital-rektale Untersuchung). Dadurch kann er gegebenenfalls bereits einen Darmtumor erfühlen – beispielsweise das Rektumkarzinom wird in mehr als der Hälfte der Fälle durch die digital-rektale Untersuchung entdeckt. Damit ist sie eine wichtige Maßnahme, um die Diagnose bei Darmkrebs zu stellen. Jedoch kann der Arzt bei der Tastuntersuchung noch nicht beurteilen, ob der Tumor im Darm gut- oder bösartig ist. Dazu sind weitere Untersuchungen notwendig.

Genauere Abklärung beim Facharzt

Deuten die Anzeichen darauf hin, dass Darmkrebs vorliegen könnte, überweisen die Ärzte für die weitere Abklärung zu einem auf den Verdauungstrakt spezialisierten Facharzt: den Gastroenterologen.

Ein Test auf verstecktes (okkultes) Blut im Stuhl kann eine erste Untersuchungsmaßnahme beim Gastroenterologen sein. Viele Patienten ziehen diese Stuhluntersuchung einer Darmspiegelung vor. Allerdings handelt es sich hier um keinen sicheren Darmkrebs-Test, denn die Ergebnisse können zum Beispiel durch die Ernährung verfälscht sein: Wer häufig größere Mengen Fleisch oder Wurst verzehrt oder ein hochdosiertes Vitamin C-Präparat einnimmt, kann Blut im Stuhl haben, ohne dass dies ein Hinweis auf Darmkrebs ist. Darüber hinaus ist es möglich, dass das Blut von einem Darmpolypen, vergrößerten Hämorrhoiden oder harmlosen Verletzungen der Schleimhaut im Bereich des Darmausgangs stammt. Weist die Stuhluntersuchung Blut nach, sind weitere Untersuchungen notwendig, um die Diagnose Darmkrebs sicher stellen oder ausschließen zu können.

Schematische Darstellung einer Darmspiegelung als zuverlässigste Untersuchung, um die Diagnose Darmkrebs zu stellen
Bei einer Darmspiegelung (Koloskopie) untersucht der Arzt den Dickdarm mit einem speziellen Gerät – dem Koloskop

Die zuverlässigste Möglichkeit, die Diagnose Darmkrebs zu stellen, ist eine Darmspiegelung. Für aussagekräftige Ergebnisse ist eine gute Vorbereitung wichtig. Dazu wird der Darm durch Abführmittel und/oder Spüllösung gereinigt. Anschließend führt der Arzt ein Endoskop (Koloskop) – das ist ein dünner, flexibler Schlauch mit einer Mini-Kamera an der Spitze – über den Darmausgang in den Darm ein und schiebt ihn bis zum Übergang des Dünndarms in den Dickdarm vor. Beim Zurückziehen des Endoskops kann er dann den gesamten Dickdarm und Mastdarm ansehen. Findet er eine verdächtige Stelle, kann er über das Endoskop Gewebeproben (Biopsien) entnehmen. Diese lässt er anschließend von einem Facharzt für Gewebeuntersuchungen (Pathologe) untersuchen. Erkennt der Arzt einen Darmpolypen, entfernt er diesen direkt im Rahmen der Darmspiegelung.

Weitere Untersuchungen

Eine Blutuntersuchung kann sogenannte Tumormarker nachweisen. Sind Tumormarker vorhanden, reicht dies allein jedoch nicht aus, um die Diagnose Darmkrebs zu stellen: Es gibt verschiedene Erkrankungen, bei denen ebenfalls Tumormarker vorhanden sind, ohne dass eine Krebserkrankung vorliegt. Umgekehrt ist es möglich, dass sie bei einem Darmkrebs-Betroffenen fehlen. Dennoch ist eine Blutuntersuchung sinnvoll, da das Blut Auskunft über den allgemeinen Gesundheitszustand gibt. Dies ist unter anderem wichtig bei der Entscheidung für die geeignete Darmkrebs-Behandlung.

Bildgebende Untersuchungsverfahren, die sinnvoll sein können, um die Diagnose Darmkrebs zu stellen und das weitere Vorgehen zu planen, sind zum Beispiel:

  • Ultraschalluntersuchung (Sonographie)
  • Computertomographie (CT)
  • Magnetresonanztomographie (MRT) = Kernspintomographie
  • Positronenemissionstomographie (PET)

Darmkrebsvorsorge kann Leben retten

Die Darmkrebsvorsorge ist extrem wichtig, denn: Bei Darmkrebs sind die Heilungschancen sehr gut, wenn die Erkrankung rechtzeitig entdeck wird. Je früher der Krebs behandelt wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Betroffene wieder gesund wird. Streng genommen ist die Darmkrebsvorsorge damit keine Vorsorge, sondern eine Darmkrebs-Früherkennung.

Das Rektumkarzinom und das Kolonkarzinom (zusammengefasst unter dem Begriff kolorektales Karzinom), die beiden häufigsten Darmkrebsformen, kommen ab einem Alter von etwa 50 Jahren deutlich vermehrt vor. Deshalb empfehlen Ärzte, ab dem 50. Lebensjahr regelmäßig die angebotene Darmkrebsvorsorge in Anspruch zu nehmen. Dazu gehört eine Tastuntersuchung, bei der der Arzt den Enddarm mit dem Finger abtastet (digital-rektale Untersuchung). Dadurch kann er ein Rektumkarzinom oder Analkarzinom in vielen Fällen frühzeitig erkennen.

Bei Menschen, die keiner besonderen Risikogruppe angehören, die keine Beschwerden haben und bei denen kein konkreter Krebsverdacht besteht, übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung diese speziellen Untersuchungen zur Darmkrebsvorsorge beziehungsweise Darmkrebs-Früherkennung:

  • ab dem Lebensjahr: einmal pro Jahr eine Stuhluntersuchung auf verstecktes (okkultes) Blut (Darmkrebs-Schnelltest)
  • ab dem Lebensjahr: entweder eine große Darmspiegelung (Koloskopie) oder alle zwei Jahre eine Stuhluntersuchung auf okkultes Blut

Es gibt verschiedene Arten von Stuhluntersuchungen. Als Darmkrebs-Schnelltest gilt der sogenannte Papierstreifentest. Dabei werden Stuhlproben von unterschiedlichen Tagen in kleinen Testbriefchen gesammelt. Diese werden anschließend im Labor untersucht, indem eine spezielle Testlösung auf die Proben gegeben wird. Entstehen blaue Verfärbungen, ist Blut im Stuhl vorhanden. Dann sind weitere Untersuchungen notwendig – der Darmkrebs-Schnelltest allein ist kein Nachweis einer Krebserkrankung, denn: Blut im Stuhl kann auch bei anderen Darmproblemen auftreten, zum Beispiel bei einer Colitis ulcerosa oder einem Hämorrhoidalleiden.

Wer sich mit 55 Jahren für die große Darmspiegelung entscheidet, kann nach zehn Jahren eine zweite in Anspruch nehmen – falls es vorher bereits Hinweise oder den Verdacht auf Darmkrebs gibt, ist eine erneute Untersuchung natürlich auch schon früher möglich. Sowohl die Darmspiegelung als auch der Darmkrebs-Schnelltest (Stuhluntersuchung) haben Vor- und Nachteile. Vorteil der Stuhluntersuchung ist, dass sie einfach durchzuführen ist. Allerdings können verschiedene Nahrungsmittel und Medikamente die Ergebnisse verfälschen. Die zuverlässigste Untersuchung zur Darmkrebsvorsorge ist die Koloskopie. Veränderungen wie Darmpolypen kann der Arzt im Rahmen der Darmspiegelung direkt entfernen. Ein Nachteil dieser Darmkrebs-Früherkennung ist jedoch, dass Komplikationen wie Blutungen auftreten können, vor allem dann, wenn Polypen abgetragen wurden. Insgesamt sind Komplikationen jedoch selten. Dennoch muss jeder für sich selbst die Entscheidung treffen, welche Maßnahme er in Anspruch nehmen möchte.

Weitere Untersuchungen zur Darmkrebsvorsorge, die jedoch nicht standardmäßig von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden, sind zum Beispiel:

  • kleine Darmspiegelung (Sigmoidoskopie), bei der der Arzt nur den Enddarm und die letzte Dickdarmschleife (Sigmoid) untersucht
  • virtuelle Darmspiegelung: Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) des Darms – vorher muss der Darm wie bei einer konventionellen Darmspiegelung gereinigt werden. Die virtuelle Darmspiegelung kann eine Koloskopie nicht ersetzen.
  • Kapselendoskopie: Untersuchung, bei der der Patient eine „Pillenkamera“ (eine Kapsel mit zwei kleinen Videokameras) schluckt, auch hier ist eine Darmreinigung notwendig – Experten empfehlen die Kapselendoskopie nicht zur Darmkrebsvorsorge.

Darmkrebs-Behandlung und Heilungschancen

Bei Darmkrebs hängen die Heilungschancen maßgeblich davon ab, wie früh der Darmtumor entdeckt wird. Am besten sind bei Darmkrebs die Heilungschancen, wenn es sich um eine Vorstufe oder eine Frühform handelt, die nur oberflächlich auf der Darmschleimhaut wächst. In diesem Fall ist oft keine weitere Behandlung notwendig, wenn der Arzt den Tumor im Rahmen der diagnostischen Darmspiegelung bereits vollständig entfernen konnte. Ungefähr sechs Monate danach ist eine erneute Koloskopie zur Kontrolle sinnvoll, bei der der Arzt aus dem ehemals betroffenen Darmbereich Gewebeproben entnimmt. Dadurch kann er herausfinden, ob der Darmkrebs tatsächlich verschwunden ist.

Ist es nicht mehr möglich, den Darmkrebs im Rahmen der Darmspiegelung vollständig zu entfernen, sind weitere Schritte notwendig. Je nachdem, wie weit sich der Darmtumor bereits ausgebreitet hat, kommen verschiedene Therapiemethoden infrage. Für die Darmkrebs-Behandlung stehen diese Verfahren zur Auswahl:

  • Operation
  • Chemotherapie
  • Strahlentherapie (Radiotherapie)
  • Kombination aus Chemo- und Strahlentherapie (Radio-Chemotherapie)
  • zielgerichtete Darmkrebs-Behandlung (Immuntherapie)

Operative Darmkrebs-Behandlung

Die Operation ist bei Darmkrebs, die Standard-Behandlung, wenn die Krebserkrankung auf den Darm beschränkt ist – wenn also keine anderen Organe durch den Darmtumor oder Metastasen in Mitleidenschaft gezogen wurden. Dabei entfernt ein Chirurg den Tumor und in der Regel die umliegenden Lymphknoten. Gelingt dies vollständig, hat der Darmkrebs eine sehr gute Prognose – das bedeutet, der Betroffene hat sehr gute Chancen, wieder gesund zu werden.

In manchen Fällen ist es notwendig, vorübergehend einen künstlichen Darmausgang (Stoma) zu legen. Dies ist zum Beispiel nach einem Darmverschluss der Fall. Dann führt der Chirurg den Darm durch ein kleines Loch in der Bauchdecke nach außen. Der Stuhl wird mit einem Plastikbeutel aufgefangen. Hat sich der Darm von der ersten Operation erholt, kann der künstliche Darmausgang zurückverlegt werden. Nur wenige Betroffene mit einem Rektumkarzinom oder einem Kolonkarzinom sind nach einer operativen Darmkrebs-Behandlung dauerhaft auf ein Stoma angewiesen.

Chemotherapie und Strahlentherapie

Frau bei der Darmkrebs-Behandlung: Chemotherapie
Die Chemotherapie als Darmkrebs-Behandlung kann in den meisten Fällen ambulant erfolgen

Eine Chemotherapie ist eine medikamentöse Form der Darmkrebs-Behandlung. Dabei erhält der Erkrankte Infusionen mit Medikamenten (sog. Zytostatika), die verhindern, dass sich Zellen teilen und sie zum Absterben bringen. Dadurch nehmen jedoch nicht nur die Krebszellen Schaden, sondern auch das gesunde Gewebe. Eine Chemotherapie wirkt auf den gesamten Körper und kann deshalb zu vielen Nebenwirkungen führen.

Bei einer Strahlentherapie werden die Tumorzellen mit energiereichen Strahlen abgetötet. Die Strahlung schädigt die Erbsubstanz der Krebszellen so stark, dass sich diese nicht mehr teilen und vermehren können. Die Krebszellen sterben. Der Vorteil der Strahlentherapie gegenüber der Chemotherapie in der Darmkrebs-Behandlung ist, dass sie nur einen Einfluss auf die bestrahlte Körperstelle hat – nicht auf den gesamten Körper.

Je nach Krankheitsstadium setzen Ärzte eine Chemotherapie oder eine Strahlentherapie zur Darmkrebs-Behandlung als unterstützende oder vorrangige Therapie ein. In manchen Fällen ist auch eine Kombination aus beiden Behandlungsmethoden sinnvoll.

Allgemein ist die Strahlentherapie vor allem für Menschen mit einem Rektumkarzinom eine Option: Bei einem Wiederauftreten (Rezidiv) kehrt Darmkrebs im Mastdarm (Rektum) meist im gleichen Bereich zurück. Deshalb ist eine örtliche Darmkrebs-Therapie sinnvoll. Das Kolonkarzinom bildet dagegen häufiger Metastasen in anderen Organen. Daher raten Ärzte in diesem Fall eher zu einer Chemotherapie, die auf den gesamten Körper wirkt.

Sind bei Darmkrebs die Heilungschancen durch eine Operation gut, können die Chemo- oder Strahlentherapie unterstützend eingesetzt werden:

  • vor der Operation (neoadjuvante Chemotherapie): Die Medikamente sollen den Darmkrebs soweit schrumpfen lassen, dass er sich operativ entfernen lässt.
  • nach der Operation (adjuvante Chemotherapie): Die Medikamente sollen das Risiko senken, dass der Darmkrebs zurückkehrt – also einem Rückfall (Rezidiv) vorbeugen.

Ist eine Operation nicht vielversprechend, weil der Darmkrebs sich zu weit ausgebreitet beziehungsweise gestreut hat, kann die Chemotherapie die vorrangige Darmkrebs-Behandlung sein. Die Strahlentherapie eignet sich vor allem für vereinzelte (solitäre) Metastasen. Insbesondere Menschen mit Metastasen in den Knochen oder im Gehirn können von einer Strahlentherapie profitieren.

Zielgerichtete Therapien

In manchen Fällen wird die Darmkrebs-Behandlung in fortgeschrittenen Stadien mit Metastasen durch eine zielgerichtete Behandlung ergänzt. Die Medikamente greifen gezielt an bestimmten Zellmerkmalen an, die entweder nur bei Krebszellen vorhanden sind oder die für ihr Wachstum von größerer Bedeutung sind als bei gesunden Zellen. Dennoch haben auch zielgerichtete Therapien Nebenwirkungen.

Eine Form der zielgerichteten Darmkrebs-Behandlung ist die Immuntherapie, die Ärzte in einigen Fällen bei fortgeschrittenen Darmkrebserkrankungen einsetzen.

Weitere Aspekte der Darmkrebs-Behandlung

Ist der Darmkrebs bereits weit fortgeschritten (Darmkrebs im Endstadium), ist eine Heilung unwahrscheinlich. Es gibt jedoch Wege, Betroffenen das Leben so angenehm wie möglich zu machen. Sie erhalten Medikamente oder Behandlungen, um die Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Dazu gehört zum Beispiel eine wirksame Schmerztherapie. Außerdem gibt es Möglichkeiten, das Wachstum der Krebszellen und damit die weitere Ausbreitung der Erkrankung für eine begrenzte Zeit einzudämmen.

Einige Darmkrebs-Patienten haben die Gelegenheit, an klinischen Studien teilzunehmen, in denen neue Medikamente getestet werden. Vor allem für Menschen mit einem fortgeschrittenen, metastasierten Darmkrebs mit geringen Heilungschancen, können neue Medikamente eine Option sein.

Darüber hinaus ist in einigen Fällen eine psychologische Betreuung sinnvoll. Für viele Menschen ist die Diagnose Darmkrebs ein Schock – selbst wenn die Heilungschancen gut sind. Psychologische Unterstützung kann helfen, besser mit der Erkrankung klarzukommen. Einige Betroffene schließen sich auch Selbsthilfegruppen an, in denen sie sich mit anderen austauschen können. Selbsthilfegruppen können auch dann Hilfe bieten, wenn der Darmkrebs bereits (körperlich) überwunden ist.

Rehabilitation und Darmkrebs-Nachsorge

Ist die eigentliche Darmkrebs-Behandlung abgeschlossen, folgt die Nachsorge. Sie beginnt in den meisten Fällen mit einer Rehabilitationsmaßnahme (kurz: Reha). Sie dient dazu, Betroffene wieder soweit wie möglich in ihren Alltag zu integrieren. Sie lernen zum Beispiel, die Krebserkrankung psychisch zu verarbeiten und mit möglichen körperlichen Einschränkungen umzugehen. Der genaue Ablauf der Reha richtet sich nach den individuellen Erfordernissen.

Typische Maßnahmen während einer Reha nach der Darmkrebs-Behandlung sind zum Beispiel:

  • psychologische Unterstützung
  • Ernährungsberatung
  • Physiotherapie
  • Bewegungstraining
  • Anleitung zur Pflege und dem Umgang mit einem künstlichen Darmausgang (Stoma)

Die Darmkrebs-Nachsorge dient dazu, frühzeitig zu erkennen, ob der Krebs zurückkehrt (Rezidiv). Bei Menschen mit fortgeschrittenem Darmkrebs und geringen Heilungschancen wird im Rahmen der Nachsorge der Krankheitsverlauf kontrolliert. Die wichtigste Untersuchung ist weiterhin die Darmspiegelung (Koloskopie). Es ist damit möglich, die Behandlung gegebenenfalls rechtzeitig anzupassen – zum Beispiel die Schmerztherapie zu intensivieren oder eine Ernährungsberatung zu veranlassen. Deshalb raten die behandelnden Ärzte dazu, sich regelmäßig untersuchen zu lassen. Feste Pläne, nach der die Darmkrebs-Nachsorge verläuft, gibt es nicht. Experten raten jedoch zu einem Schema, das sich danach richtet, wie weit sich der Darmkrebs bereits ausgebreitet hatte und wie lange die Erkrankung bereits zurückliegt.

Bei Frühformen von Darmkrebs gilt als Richtschnur für die Nachsorge: eine Darmspiegelung ein Jahr nach der Entfernung des Tumors, danach in Abständen von fünf Jahren. Bei allen anderen Darmkrebs-Stadien stuft sich die Darmkrebs-Nachsorge weiter ab:

  • innerhalb der ersten 2 Jahre nach der Darmkrebs-Behandlung: Darmspiegelung alle 6 Monate
  • nach 2 bis 5 Jahren: Darmspiegelung jährlich
  • nach mehr als 5 Jahren: Darmspiegelung alle 5 Jahre

Treten vorher Beschwerden auf, ist eine Untersuchung außerhalb dieses Schemas sinnvoll.

Weitere Untersuchungen im Rahmen der Darmkrebs-Nachsorge, die bei Bedarf häufiger stattfinden können, sind zum Beispiel:

  • körperliche Untersuchung
  • Blutuntersuchung, z.B. Blutbild, Tumormarker
  • Ultraschalluntersuchung des Bauchraums

Ernährung bei Darmkrebs

Paar bereitet gesunde Mahlzeit zu – gesunde Ernährung ist bei Darmkrebs besonders wichtig
Eine gesunde Ernährung spielt bei Darmkrebs eine wichtige Rolle – eine Krebsdiät gibt es aber nicht

Die Ernährung spielt bei Darmkrebs eine wichtige Rolle. Eine Krebserkrankung und ihre Behandlung ist eine große Belastung für den Körper. Daher ist es wichtig, ihn mit der notwendigen Energie zu versorgen. Eine gesunde Ernährung ist deshalb bei Darmkrebs wie auch für nicht erkrankte Menschen genau das Richtige.

Viele Betroffene mit Darmkrebs haben Schwierigkeiten, ihr Gewicht zu halten. Vor allem Personen, die sich einer Chemotherapie oder eine Strahlentherapie unterziehen müssen, kämpfen häufig mit Nebenwirkungen wie Appetitlosigkeit, Übelkeit oder Erbrechen. Auch eine gestörte Geschmacksempfindung oder Geruchsempfindlichkeit kann vorkommen. In diesem Fall ist es wichtig, auf den Körper zu hören und das zu essen, worauf man Lust hat – selbst wenn die Ernährung dann kurzfristig weniger gesund ist. Bei schwer erkrankten Personen gibt es darüber hinaus die Möglichkeit, den Appetit mit Medikamenten anzuregen.

Es ist bei Darmkrebs generell wichtig, nicht zu viel Gewicht zu verlieren, um den Körper nicht weiter zu schwächen. Untergewicht sollte vermieden werden. Für Darmkrebs-Patienten ist es deshalb empfehlenswert, regelmäßig ihr Gewicht zu kontrollieren. Eine Ernährungsberatung durch eine entsprechend ausgebildete Fachkraft kann eine große Hilfe sein, wenn es darum geht, die individuell richtige Ernährung bei Darmkrebs zusammenzustellen. Für Betroffene, die ihren Bedarf über die Ernährung nicht decken können, kommt eine künstliche Ernährung über eine Magensonde oder Nährstoff-Infusionen infrage.

Nach einer Darmoperation muss der Darm langsam wieder in Schwung kommen. Häufig treten erst einmal Verdauungsbeschwerden (Dyspepsie) wie Durchfall, Verstopfung oder Blähungen auf. Eine leicht verdauliche Ernährung ist hier sinnvoll.

Einige allgemeine Tipps können bei der Ernährung bei Darmkrebs helfen:

  • Verteilen Sie Ihre Mahlzeiten über den Tag – mehrere kleine Portionen sind oft verträglicher als wenige große.
  • Eine ausreichende Trinkmenge ist wichtig, um eine gute Verdauung zu gewährleisten. Bei Durchfall und Erbrechen können Sie mit einem guten Mineralwasser darüber hinaus die Mineralstoffverluste ausgleichen.
  • Bei Appetitlosigkeit sollten Sie während der Mahlzeiten nicht oder nur wenig trinken, um den Magen nicht zu schnell zu füllen.
  • Achten Sie darauf, alles gründlich zu kauen. Die Verdauung beginnt bereits im Mund. Wurde hier gut „vorgearbeitet“, entlastet dies den Darm in seiner Verdauungstätigkeit.
  • Vermeiden Sie abführende und blähende Lebensmittel, wenn Sie unter Durchfall oder Blähungen leiden. Führen Sie ein Ernährungstagebuch um zu testen, welche Produkte Ihnen Probleme bereiten.
  • Bei Verstopfung sind abführende Lebensmittel und andere natürliche Abführmittel dagegen empfehlenswert.
  • Wenn Sie unter Übelkeit und Erbrechen leiden, kann es helfen, auf Nahrungsmittel mit starkem Eigengeruch zu verzichten. Häufiges Lüften vertreibt Essensgerüche aus den Wohnräumen.
  • Speisen und Getränke sollten weder zu heiß noch zu kalt sein.
  • Trockene Lebensmittel wie Zwieback oder Knäckebrot können bei Übelkeit helfen.

Menschen mit einem künstlichen Darmausgang müssen bei ihrer Ernährung einiges beachten. Auch hier ist eine Ernährungsberatung hilfreich.

Hilft eine spezielle „Krebsdiät“?

Als Krebsdiät gilt eine Ernährung, die den Krebs bessern oder sogar heilen soll. Verschiedene solcher Ernährungsweisen werden immer wieder verbreitet. Vor allem die sogenannte ketogene Diät (ketogene Ernährung), eine extrem kohlenhydratarme Ernährung, wurde in den letzten Jahren immer wieder als Krebsdiät diskutiert. Es gibt jedoch bislang keine klinischen Studien, die belegen, dass eine Krebsdiät wirkt. Vielmehr kann eine sehr einschränkende Ernährung bei Darmkrebs sogar zu einer Mangelernährung führen, die den Allgemeinzustand verschlechtert. Die Fachgesellschaften empfehlen daher eine ausgewogene, gesunde Ernährung, die auf die individuellen Bedürfnisse angepasst ist, jedoch keine spezielle Krebsdiät.

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Quellen
Analkrebs, Analkarzinom. Online-Informationen der Deutschen Krebsgesellschaft (Abruf: 06/2016)
Darmkrebs. Online-Informationen der Deutschen Krebsgesellschaft (Abruf: 06/2016)
Darmkrebs. Online-Informationen des Deutschen Krebsforschungszentrums – Krebsinformationsdienst (Abruf: 06/2016)
Deutsche Krebshilfe, Deutsche Krebsgesellschaft. Darmkrebs – Die blauen Ratgeber. Deutsche Krebshilfe, Bonn (Stand: 07/2014)
Dünndarmkrebs. Online-Informationen der Deutschen Krebsgesellschaft (Abruf: 06/2016)
Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin et al. Klinische Ernährung in der Onkologie. AWMF-Leitlinien-Register-Nr. 073/006 (Stand: 10/2015)
Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen et al. Kolorektales Karzinom. AWMF-Leitlinien-Register-Nr. 021/007 (Stand: 08/2014)
Krebsentstehung. Online-Informationen des Deutschen Krebsforschungszentrums – Krebsinformationsdienst (Abruf: 06/2016)
Krebs in Deutschland 2011/2012. Online-Informationen des Zentrums für Krebsregisterdaten, Gesundheitsberichterstattung des Bundes (Stand: 2015)
Metastasen bei Krebs. Online-Informationen des Deutschen Krebsforschungszentrums – Krebsinformationsdienst (Abruf: 06/2016)
Risiko für Darmkrebs. Online-Informationen der Felix-Burda-Stiftung (Abruf: 06/2016)

Autor: reizdarm.net-Redaktion
Letzte Aktualisierung: 16.09.2019